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Die belgische Indie-Szene, da sind sich die Fachleute in aller Regel einig, gilt als die kreativste, sicher aber progressivste in ganz Europa – und dEUS sind ihre kommerzielle und künstlerische Speerspitze. In dieser Szene gibt es so gut wie keinen Musiker, der nicht in mehreren Formationen parallel die unterschiedlichsten Genres kombiniert, obendrein sind bald alle Musiker auch noch in weiteren Kunstformen aktiv und dort oft auch sehr erfolgreich. So war es auch, als sich dEUS im Jahr 1991 gründeten: der Nukleus dieser extrem bezugsoffenen Band bildete sich aus dem Dokumentarfilmer Tom Barman, dem Maler und Bildhauer Rudy Trouvé und dem Modeschöpfer Stef Kamil Carlens. Die drei, ergänzt um zwei weitere Musiker, darunter der bis heute zur Band gehörende Violinist Klaas Janzoons, waren künstlerisch dermaßen verschieden sozialisiert, dass ein gemeinsames Ergebnis fast automatisch alle bekannten Grenzen sprengen musste. Und so wies bereits das 1994 veröffentlichte Debütalbum „Worst Case Scenario“ eine atemberaubende stilistische Heterogenität zwischen Jazz, Folk, Noise, Alternative und Experimental-Rock auf, die ihre deutliche Anlehnung an Künstler wie Frank Zappa, Captain Beefheart oder Tom Waits nur mühsam verbergen konnte. Fast noch wilder trieb es die Band sodann auf ihrem zweiten Album „In a Bar, Under the Sea“, einem Meisterwerk der Vielseitigkeit, dem man letztlich nur einen Vorwurf machen konnte: Es war schwer vorstellbar, dass all diese verschiedene Musik von einer einzigen Band stammen sollte. Trotz dieser herausfordernden Experimentierlust und dank überwältigender Kritiken der Fachleute gelang dEUS mit diesen beiden Alben aber allemal der internationale Durchbruch.

Nach diesen zwei Alben, die bis heute als herausragende Klassiker des 90er-Indie gefeiert werden, erfolgte die erste von mehreren Zäsuren in der mittlerweile 27-jährigen Bandgeschichte. Trouvé und Karlens verließen die Formation und gründeten mit Kiss My Jazz und Zita Swoon jeweils eigene hochgefeierte Bands; an ihre Stelle des kreativen Counterparts zum Bandkopf Tom Barman trat der Schotte Craig Ward, mit ihm kam ein neuer Denkansatz: Wie wäre es, all diese vielen Genres nicht zur nebeneinander, sondern miteinander eng verwoben zu präsentieren, um am Ende ein Kunstwerk zu generieren, das bei aller Vielseitigkeit in sich rund, stimmig und homogen wie aus einem Guss klänge? Gesagt, getan: das erste Ergebnis dieser zweiten dEUS-Ära hörte auf den Namen „The Ideal Crash“ und gilt als eines der besten Alben in der Geschichte des Indierock. Zwar gerieten die Songs in ihrer Ausgestaltung auf dieser Platte tatsächlich konventioneller und damit zutraulicher; ihre stilistische Freiheit zeichnete sich eher in Details, Zitaten und klanglichen Eigenwilligkeiten ab. Hier hört man eine Band auf dem absoluten künstlerischen Zenit, jeder einzelne Song ist ein kompositorisches Juwel, das behutsam und doch zielgerichtet mit den notwendigen Details ausstaffiert wurde. Kein Wunder, dass sich dEUS nach diesem Über-Werk eine mehrjährige Auszeit nahmen. Alle Mitglieder trieben danach erst einmal andere Musik- oder Kunst-Projekte voran.

Erst 2004 kamen dEUS wieder zusammen, erneut in einer personell stark veränderten Version; von den Gründungsmitgliedern sind seither nur noch Barman und Janzoons dabei, die anderen Musiker rekrutierte Barman über die Vielzahl an herausragenden Bands aus Antwerpen und Gent, darunter der Soulwax-Drummer Stephane Misseghers oder der musikalische Tausendsassa Mauro Pawlowski, der zuvor mit mehr als einem halben Dutzend Formationen die Grenzen des absolut Mach- und Hörbaren im Indierock ausgelotet hatte. Seither erschienen vier weitere dEUS-Alben, die allesamt von Presse und Fans mächtig gefeiert wurden und dEUS einen besonderen Platz in der europäischen Indierock-Geschichte einräumen als eine selten konstante und konsistente Band, die einfach kein durchschnittliches Album machen kann. Allein: die kolossale, geradezu mystisch ungreifbare Grandezza von „The Ideal Crash“ blieb bis heute unerreicht. Umso beglückender, dass dEUS zum 20. Geburtstag dieses Meisterwerks eine Tournee spielen werden – darunter auch zwei Deutschland-Konzerte in Köln und Berlin –, auf der man das komplette Album am Stück noch einmal live erleben kann.

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